Schule in Afganistan

Das staatliche Bildungswesen in Afghanistan ist zentral organisiert.
Das Bildungsministerium übernimmt die Erarbeitung der Ausbildungsordnungen sowie Qualitätssicherung der Allgemein- und Berufsbildung. Für die Hochschulbildung ist das Ministerium für Hochschulbildung zuständig.
Bis 2011 gab es in Afghanistan keine Berufsschullehrerausbildung und kein Weiterbildungssystem. Nicht für alle Bereiche gibt es Ausbildungsordnungen und Lehrbücher.

Handwerksbetriebe bilden auf traditionelle Weise aus. Diese Ausbildung ist nicht reglementiert, d.h., es gibt keine Zugangsvoraussetzungen, keine Regelungen zur Dauer der Ausbildung und auch keine Vorgaben zu den Lehrinhalten.

Die Islamische Bildung erfolgt in Dar-ul-Huffaz (Klassen 1-12). Nach dem erfolgreichen Abschluss der 14. Klasse erwirbt man das Zeugnis der höheren Islamischen Bildung / دیپلوم تعلیمات اسلامی.
In Afghanistan gibt es eine offizielle Schulpflicht von 7 bis 13 Jahren.

Im staatlichen Bildungswesen Afghanistans werden folgende Bereiche unterschieden:

• Allgemeinbildung: Klassen 1-12 (Grundschulbildung, Sekundärbildung I, Sekundärbildung II). Die Schulpflicht beträgt 9 Jahren.
• Islamische Bildung: Klassen 1-14 (Islamische Grundbildung und Islamische Weiterbildung)
• Berufliche Bildung: Klassen 10-14 (grundlegende Berufsbildung, höhere Berufsbildung, Lehrerausbildung)

Hochschulbildung: Die Hochschulebene ist in zwei Unterbereiche unterteilt: Bachelor und Master.

Landesspezifische Besonderheiten:

Das afghanische Bildungswesen ist in den Jahren des Bürgerkriegs zusammengebrochen. Frauen und Mädchen hatten während der Taliban-Herrschaft keinen Zugang zur Bildung. Seit 2001 wird der Bildungssektor wieder aufgebaut. Allerdings hat es die Zentralregierung in Kabul noch nicht geschafft, gut funktionierende Strukturen aufzubauen und die Kontrolle über das ganze Land zu gewinnen. Daher fehlt es immer noch an Ausbildungs- und Studienplätzen, Bildungseinrichtungen, Ausstattung, Lehrmaterialien sowie qualifiziertem Personal.